Holzböden Steckbriefe
Massivholzböden haben je nach Art des Holzes unterschiedliche Strukturen und Eigenschaften. Hier können Sie lesen, welche das sind.
Eiche
Eichen- und Buchenwälder sind der Inbegriff für heimische Laubwälder. In den Schleswig-Holsteinischen Forsten ist die Eiche der zweithäufigste Laubbaum. Sie schmückt aber auch Gärten, Parks und Straßenränder. Durch ihren hohen Gerbsäureanteil und eine hohe Rohdichte ist sie relativ resilient gegen Käfer und andere Schädlinge. Dies gilt sowohl für den lebenden Baum als auch für das verarbeitete Holz für den Innen- und Außenbereich. Auch in Hinblick auf die klimatischen Veränderungen kann die Eiche sich wahrscheinlich behaupten. Sie ist ein wertvoller Baum. Lange gewachsen verdient sie in menschlicher Hand eine lange Nutzungsphase. Sie bringt hierfür die besten Voraussetzungen mit.
Eiche ist weiterhin ein beliebtes Dielenholz. Menschen schätzen die homogene Optik und die Härte des Bodens.
Als Bodenklassiker kennen wir die Eiche in vielen Varianten. Eher rustikal mit Ästen und gedunkelt oder weiß geölt, um dem Holz dauerhaft eine „frische“ Optik zu geben. Eiche ist neben langen und breiten Dielen auch geeignet für Fischgräten- und Stäbchenparkett-Arten.
Durch die Gerbsäure kann das Eichenholz sich im Laufe der Zeit gelblich färben. In Kontakt mit Metallen oder anderen Umwelteinflüssen kann die Gerbsäure des Holzes bräunlich reagieren.
Esche
Das Eschenholz ist lebendig, geschwungen und schillernd. Wenn man sich auf eine breite bzw. wilde Sortierung und damit auf einen über 70jährigen Baum einlässt, kann die Esche mit ihrem braunen Kern den natürlichen Holzcharakter voll ausspielen und Füße, Tisch und Stuhl werden von einem, alles andere als langweiligen, Boden getragen.
Esche ist zwar weniger hart als Eiche und Buche, dafür ist sie elastischer. Die hohe Zugfestigkeit und Biegefestigkeit machen sie zu einem optimalen Holz für Werkzeugstiele und Turngeräte und für einen angenehmen Holzfußboden.
Der Edellaubholz-Baum kann 40 Meter hochgewachsen und besitzt an Stielen geordnete, gefiederte Blätter und Nussfrüchte, die im Herbst als Schraubenflieger zu Boden schweben können.
Die Esche mag den mineralischen, tiefgründigen, frischen bis feuchten Boden in nicht zu warmen, eher luftfeuchten, hellen und spätfrostfreien Lagen wie es in Auenwäldern der Fall ist. Sie wächst aber auch auf luftigen, kalkhaltigen Böden. Die Esche macht sich hervorragend als Alleebaum, denn Sie wächst mit einem geraden Stamm und bildet mit zunehmendem Alter eine breite Krone aus. Es ist möglich, dass dieses Wuchsbild in der vereinzelten Kulturform (als Solitär oder Allee) die Eschenart rettet, denn sie stirbt in einem rasanten Tempo durch einen Pilzbefall aus (Eschentriebsterben).
Mit dem Kauf des Eschenholzes wird der lebendige Bestand nicht geschwächt, denn Eschen werden nicht präventiv gefällt, um dem Pilz Einhalt zu gebieten. Das Holz ist nicht infektiös und muss deswegen nicht zwingend aus dem Wald entfernt werden. Erst ab einem Entlaubungsbefund von 70-80% kann die Esche entnommen werden und der freigewordene Platz wird neu bepflanzt.
Als langlebiger Laubbaum nimmt die Esche einen wichtigen Platz im Ökosystem Auenwald ein, der noch nicht durch Alternativen ersetzt werden kann.
Aber vielleicht kann eine angepasste Züchtung und die vereinzelt in Ihrem Garten stehende Esche für die Nachwelt nicht nur als Dielenboden, sondern auch als Baum mit kugelförmiger Krone erhalten bleiben?
Birke
Die Birke lässt sich sehr gut verarbeiten und insbesondere glätten. Sie bereichert den Raum durch seine unaufgeregte und helle Tönung. Durch das gerade Wachstum, können wir Birkendielen mit einer Länge von bis zu 13 Metern liefern.
Als schnellwachsender Baum ist die Birke weicher und sollte in weniger beanspruchten Räumen genutzt werden (Schlafzimmer). Durch die Oberflächenbehandlung mit Öl kann die Härte erhöht und durch Laugen und Seifen ggf. eine noch homogenere Struktur geschaffen werden.
Eine dicke Brettstärke ermöglicht eine lange Nutzungsdauer durch potentielle Schleifvorgänge.
Auch botanisch ungeschulte Menschen können die Birke dank der auffälligen Rindenfarbe und der abblätternden Oberschicht als lebendigen Baum erkennen. Birken schmücken nicht nur skandinavische Bilder und Innenräume, sie sind auch als Süßungsmittel, Heiltrunk und Baumaterial von Aufbewahrungsbehältnissen ein bewährter Rohstoff.
Als Pionierbaum erobert die Birke sich schnell auch ungewöhnliche Lebensräume, wie Brachflächen und wiedervernässte Flächen wie Moore. Abgesehen vom Wild (Fraß) und vom Menschen (Abholzung durch Geringschätzung) hat die Birke kaum Feinde. Bis jetzt drohen keine Schädlinge den Baumbestand langfristig zu gefährden.
Auch wenn der Baumbestand und somit der Birkenbestand in Mooren reduziert ausfallen sollte, ist die Wertschätzung und Nutzung der Birke als Dielenholz ein Zeichen für eine gute Zusammenarbeit zwischen Mensch und Natur: Ein Statement für Moore und zurückgewonnene Flächen. Ein Hoffnungsträger in Sachen Resilienz.
Lärche
Als einziger Nadelbaum wirft die Lärche ihre Nadeln im Winter ab. Sie erreicht eine Wuchshöhe von 45 Metern in einem knappen Jahrhundert. Sie wächst klassisch auf basischen Böden und in höheren/kälteren Lagen. In den schleswig-holsteinischen Landesforsten stellt die Lärche mit 13% einen großen Anteil des Nutzholzes dar, der allerdings perspektivisch mit der wirtschaftlichen Abholzung zugunsten von Laubholz und anderen widerstandsfähigeren Nadelhölzern ersetzt werden wird.
Berühmt berüchtigt ist die Sibirische Lärche einerseits als bildgebender Baum der Taiga und andererseits als widerstandsfähiges Baumaterial (besonders dieser Herkunft). Wir bieten keine Sibirische Lärche an, sondern heimische Lärche aus Süddeutschland!
Douglasie
Die schnellwachsende Douglasie bietet durch ihren Wuchs die Möglichkeit lange Dielen auszustatten. Sie ist ein guter Boden mit einer gewohnten Nadelholzoptik für einen Altbau. In dem Verhältnis Wachstums- zur menschlichen Nutzungsdauer kommt kaum ein anderes Holz an sie heran. Sie schafft Wuchshöhen bis zu 80m.
Douglasie ist ein Nadelbaum nordamerikanischer Herkunft. Zwischen Bestimmung der Pflanzenart und Import des Baums (als Kulturpflanze) nach Europa vergingen nur wenige Jahrzehnte. Forstwirtschaftlich ist er wegen seines schnellen und geraden Wuchses interessant und wurde deshalb auch eingeführt. Die Douglasie ist also ein Neophyt und wird deswegen durchaus kritisch besprochen. Sie wächst auf nährstoffreichen, lehmigen Böden am besten. Sie kann mit weniger Niederschlag auskommen als die Kiefer. Aus diesem Grund kann die Douglasie die Klimaanpassung möglicherweise besser bewerkstelligen als Kiefer und Lärche. Es ist ein Holz in einer guten Balance zwischen Wachstum und Nutzung, allerdings durch seine dominante Art auch ein Eingriff in das heimische ökologische Gleichgewicht.