Infos zu Pigmenten
Mineral- und Erdpigmente sind für uns Farbzauber und technisches Mittel in einem! Bei der Verarbeitung faszinieren uns diese feinen Pulver. Sie geben dir, deinen Räumen, Möbeln und Papieren einen individuellen Ausdruck.
Über Pigmente
Unbedenklich
Pigmente sind ein Fest für das sehende Auge und bei uns auch für den Körper, denn sie sind in der Verarbeitung unkritisch. So können Sie sogar für Kinderschminke genutzt werden!
Unsere Pigmente kommen in Pulverform daher, was den Einsatz umweltkritischer Lösungen inkl. Konservierer, Stabilisatoren ausschließt. Alle Pigmente sind auf mineralischer Basis und bestehen sogar den Einsatz in Kalk- und Silikatbaustoffen.
Warum Pigmente und nicht Abtönpasten?
- Der Umgang mit Pigmenten macht einfach Spaß, hat einen eigenen Zauber.
- Unbegrenzt haltbar.
- Universell einsetzbar. Für Kalk, Öl, Lehm, Kasein, Gummiarabicum etc … alle Verabteitungstechniken können mit den gleichen Pigmenten angewandt werden und der Verwendungszweck ist nicht nur auf eine Technik festgelegt.
- Weil die eigene Mischrezeptur transparenter und unabhängiger wird.
- Farbmittel häufig Konservierer benötigen (gesundheitlich riskante Isothiazole)
- Weil Lieferung und Transport durch die Beimischung von Wasser unnötig erschwert wird (im Wahrsten Sinne des Wortes).
Verarbeitung
Pigmente würden klumpen und sich nicht gleichmäßig vermischen lassen, würde man einfach einen kleinen Anteil dieser in ein größeres flüssiges Gebinde (Eimer, Dose etc.) hineinstreuen.
Deswegen müssen die Pigmente zunächst in einer kleinen Teilmenge des späteren Bindemittels gut vermengt und (bei flüssigen Produkten) angeschlämmt werden. Somit wird eine gut rühr- oder reibbare homogene Paste erzeugt, die dann in die größere Masse als eingerührt werden kann. Sollte Zeit vorhanden sein, darf der Arbeitsgang des Schlämmens und Sumpfens auch gern einen Tag vorher erfolgen. So können sich die Pigmentteilchen gleichmäßig be- und vernetzten. Ausnahme bildet ein Ansatz mit Kasein-Bestandteilen, denn hier sollte die Verarbeitung generell kurzfristig erfolgen.
Bei Produkten in Pulverform (wie Marmormehl-Kaseinfarbe) ist ebenfalls ein zweistufiges Verfahren ratsam (erst kleine Menge, dann diese in die größere).
Ocker
Ein bekannter Fundort und Kulturort für Ocker in seinen gelben, orangenen und roten Nauncen ist Roussillion in der Provence/Frankreich. https://www.roussillon-provence.com/. Die beindruckenden Felsen sind eisenhaltiges und Gestein. Das färbende Substrat ist Eisenoxidhydrat. Aus dieser Region kommt auch der Orangeocker von Kreidezeit.
Die anderen gelben und roten Ocker aus dem Sortiment werden in anderen Regionen Frankreichs oder Italien abgebaut.
Ocker sind, wie alle anderen Kreidezeitpigmente, absolut lichtecht und sind auch für öl- oder kalkhaltige Bindemittel geeignet.
Der rote Ocker wird in der Regel durch Brennen erzeugt..
Siena rot, dunkel gebrannt
Das italienische Erdpigment aus der Nähe Sienas bietet in seiner dunkelorangenen Farbigkeit Wärme. Siena rot entsteht durch die Konzentration des Eisenoxidhydrats in einem Brennvorgang. Aus der gelblichen Siena-Erde entwickelt sich ein kräftigendes Dunkelorange.
Sina rot ist eins der ältesten und solidesten Pigmente und ist damit in der Anwendung sicher und in der Farbgebung vertraut.
Siena rot ist vielen aus den Tuschkästen der Vergangenheit bekannt, heute ist an gleicher Stelle meist ein blaustichiger Rotton, deckender Natur namens „Zinnober“ beheimatet. Wir wollen hoffen, dass das Tuschkastenzinnober nichts mit natürlichem Zinnoberrot zu tun hat, denn dieses wäre ein gefährliches Quecksilberoxid. Kulturhistorisch (eines der ältesten und historischen Farbpigmente überhaupt) wertvoll, aber gesundheitlich bedenklich.
Titanoxid
Mit Titanoxid bieten wir einen Aufhellungspigment für die Fälle an, wo das Kalk- bzw. Marmormehl an Wand oder Decke noch nicht weiß genug erscheint.
In Öl kann das Pigment den satten Farbton von farbigen Ölen aufhellen..Meist wird bei uns das Pigment jedoch für farblose Öle genutzt. Denn diese färbt das rohe Holz dunkel und stellen rote und gelbe Farbnuancen des Baustoffs Holz stark heraus. Ein oft unerwünschter Effekt, denn insbesondere mit der natürlichen Verfärbung im Alter verstärkt sich der Effekt und das Holz dunkelt nach oder verfärbt sich weiter gelblich oder rot. Mit der Zugabe des weißen Pigments werden die Poren des Holzes weiß geschlossen und es entsteht ein s.g. Rohholz-Effekt: Trotz des Ölens bleibt das Holz zum Zeitpunkt des Verarbeitung hell und verändert auch im Laufe der Zeit kaum die natürliche Farbgebung. Desto höher der Pigmentanteil desto lasierender kann der Effekt ausfallen.
. Hierfür ist nur Titanoxid für geeignet.
Titanoxid wird in Wellen mehr oder weniger stark kritisiert. Der Staub steht in Verdacht, beim Einatmen krebserregend sein[1]. Der Lungenkontakt kann während des kurzen Verarbeitungsvorgangs oder bei einem Schleifvorgang entstehen. Die Entsorgung wird erschwert, denn aus dem Produkt wird durch Zugabe von Titanoxid Sondermüll.
Die Herstellungsverfahren haben sich seit den 80er Jahren deutlich verbessert, sind aber nach wie vor energieintensiv und risikobeladen. Wir empfehlen deswegen einen bewussten und sparsamen Einsatz.
Wir versuchen, so wenig wie möglich die natürliche Reflexionsfähigkeit unserer Produkte zu begrenzen und setzten auf lebendige statt starre Wände..
[1] https://echa.europa.eu/de/substance-information/-/substanceinfo/100.033.327
Umbren
Umbra-Farbtöne variieren abhängig von der Herkunft zwischen grün, braun, schwarz. Sie tendieren in der Regel ins Grüne -ohne Rotanteile. Der erhöhte Mangandioxid-Anteil bringt die dunkle Färbung. Umbren sind Erdpigmente mit einem geringen Eisenoxid-Anteil als Ocker-Erden.
Mit ihren warmen und gedeckten Tönen können unsere Umbren-Räume eine ruhige Basis und natürliche Wohnlichkeit geben. Die unterschiedlichen Umbra-Varianten geben die Möglichkeit, den Raum bei Bedarf noch mit vielen weiteren Farben zu ergänzen.
Durch den höheren Mangangehalt kann der Ölanstrich schneller trocknen.
Wir haben
- Umbra dunkel, Adrennen (Bild vorhanden)
- Umbra braunschwarz (Bild vorhanden)
- Umbra rehbraun
- Umbra grün, Zypern
- Umbra rötlich
- Umbra natur
Umbra grünlich, dunkel ist kein Umbra in diesem Sinne. Es ist eine Mischung aus Spinellen und Marmormehl.
Ultramarine (blau, violett)
Unsere Ultramarine sind kräftig! Ähnlich den Spinellen können Sie in einer hochpigmentierten Mischung im Raum leuchtende und farbliche Highlights setzen. Sie setzten sich deutlich von den Erdpigmenten (Umbren und Ocker) ab und können durch ihre Kühle auch kleineren oder dunklen Räume Großzügigkeit geben. In Ihrer Reinheit sind sie zwar leuchtend, allerding nicht grell.
Utramarine werden künstlich aus Kaolin, Quarz, Soda, Glaubersalz, Schwefel und Kohlenstoff hergestellt. Die Ultramarinfarbtöne werden bei der Herstellung unterschiedliche Brenntemperaturen ausgesetzt, Dauer und Temperatur bestimmen die Farbnuance.
Sie gelten als kalkbeständig, jedoch müssen mit Ultramarinen getönte Kalkprodukte innerhalb 24 Stunden verarbeitet werden. An sich sind sie lichtecht, wetterbeständig, aber nicht säurefest.
Da unsere Atmosphäre heute leicht säurehaltig ist, ist Ultramarinblau nur begrenzt im Außenbereich anwendbar (kann zu Schwarzverfärbungen, bzw. auch Entfärbung führen).
Ultramarinviolett ist eine Mischung aus Ultramarinblau- und rot.
Spinell-Pigmente
Der Spinell ist ein in der Natur eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide. Die chemische Bezeichnung für Spinell ist Magnesiumaluminat, in Reinform ist er farblos. Aufgrund regional unterschiedlicher Beimengungen von Eisen, Chrom, Zink, Kobalt oder Mangan gibt es Spinelle in den verschiedensten Farbvariationen. Diese sind jedoch von relativ blasser, farbschwacher Natur.
Spinell-Pigmente sind sogenannte Mischphasenpigmente und werden technisch hergestellt.
Dabei werden natürliche gemahlene Spinelle mit Metallsalzen (Cobalt, Antimon, Nickel, Chrom, Titan) versetzt und in einem Ofen Temperaturen von 1200 bis 1600°C ausgesetzt, wobei ein Ionenaustausch stattfindet und das Material mit den eingesetzten Metallen angereichert bis gesättigt wird. So entstehen sehr kräftige Farben.
Die Metalle werden dabei so fest in das Mineralgerüst eingebaut, dass sie nicht mehr bioverfügbar sind, d.h. sie lösen sich im menschlichen Körper, bei der Kompostierung und bei normalen Bränden nicht heraus.
Spinellblau / Spinelltürkis / Spinellmint: Cobalt-Chrom-Aluminat Co(Al,Cr)2O4
Spinellgrün: Cobalt-Titanat (Co,Ni,Zn)(Ti,Al)2O4
Spinellgelb: Nickel-Antimon-Titanat Rutil
(Ti,Ni,Sb)O2
Spinellorange: Chrom-Antimon-Titanat Rutil (Ti,Cr,Sb)O2
Sonnengelb ist eine Mischung aus Spinellgelb und Spinellorange
Warum Pigmente
− Sie können nicht emittieren
− Sie besitzen die höchste Lichtbeständigkeit/Farbechtheit
− Produkte unkritischer Herstellungsverfahren (Zerkleinerungs und einfache Brenn- und Fällungsprozesse)
− Farbtöne der Umbren und Ocker sind das Ergebnis der regionalen Gesteinszusammensetzung
− Farbtöne der Oxide, Ultramarine und Spinelle sind Ergebnisse einfacher chemischer Verfahren unter Zugabe von
− Kein Einsatz von AZO-Farbstoffen (auch entlang der Herstellung)
− pH-Wert zwischen 4-7 (z.B. Umbra), Spinell teilweise 8
Produkte
− Geeignet für alle Wand- und Deckenbeschichtungen aus Kalk, Lehm, Kasein, Silikaten etc. sowie
− Holzschutz und -beschichtungen aus Öl
− Dekorativer, Kreativer Einsatz
Unsere Partner bei Pigmenten
Kreidezeit
Wir beziehen fast alle Pigmente von Kreidezeit. Für die Produkte und den Farbfächer, Farbnuancen und Mischverhältnisse wurde der Pigmenteinsatz so aufbereitet, dass die Verwendung einfach fällt und gesundheitlich unbedenklicht. Wir schätzten die Auswahl an lichtechten und biologisch unkritischen Pigmenten, so darf die Fassadenfarbe auswaschen ohne Microplastik oder toxische Farbstoffe ins Abwasser abzugeben.